Diese Nachricht dürfte vielen einen bitteren Beigeschmack verleihen: In mehreren europäischen Ländern sind Salmonellen-Erkrankungen nach dem Konsum von Hühner-Kebab aufgetreten. In Österreich hat es nach Berichten der Behörden sogar einen Todesfall gegeben.
Die österreichische Zeitung „Kronen Zeitung“ berichtet alarmiert über die aktuellen Salmonellen-Erkrankungen im Land. Das Blatt bezeichnet die Vorfälle als einen „aufsehenerregenden Lebensmittelskandal“. Die österreichische Gesundheitsbehörde AGES hat am Mittwoch auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Salmonellen-Erkrankungen in verschiedenen europäischen Ländern und dem Verzehr von Hühner-Kebab aus Polen hingewiesen. Allein in Österreich wurden zwischen Februar und Anfang Juli 27 Erkrankungsfälle gemeldet, wobei einer davon tödlich verlief. Auch in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Dänemark und Norwegen wurden bereits Krankheitsfälle gemeldet. Laut „Kronen Zeitung“ sind bisher über 100 Fälle bekannt geworden, einige davon erforderten Krankenhausbehandlungen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin gab bekannt, dass in Deutschland zehn Salmonellen-Fälle registriert wurden. Die Behörde vermeldete, dass es derzeit drei Ausbruchsgeschehen gibt.
Ein 60-jähriger Mann soll laut „Kronen Zeitung“ an den Folgen der Erkrankung gestorben sein. Die österreichische Behörde konnte den Ursprung der Infektionen zurückverfolgen, da fast alle Betroffenen angaben, kurz zuvor Hühner-Kebab gegessen zu haben. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die betroffenen Lokale Spieße aus Polen verwendet hatten. Zwischen März und August hatte Polen neunmal andere europäische Länder über Salmonellen-verseuchtes Hühner-Kebab informiert. Polen ist der größte Geflügelfleischproduzent in der EU, so das polnische Landwirtschaftsministerium.
Salmonellen-Skandale sind leider keine Seltenheit in der Lebensmittelindustrie. Im Juli musste der Schokoladenhersteller Ferrero die Produktion in seiner belgischen Fabrik Arlon teilweise stoppen, nachdem erneut Salmonellen entdeckt wurden. Erst im vergangenen Jahr musste der italienische Konzern mehrere Produkte, darunter „Überraschungseier“ und „Kinderschokolade“, wegen Salmonellen zurückrufen. Allein in Großbritannien wurden 128 Erkrankungsfälle nach dem Verzehr gemeldet.
Salmonellen können zu schwerem Durchfall, Erbrechen, Fieber und Magenkrämpfen führen. Sie gehören zu den häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Infektionen. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen.